Preußen, Kavalleriepistole 1815, Fertigung Sauer & Sohn, Suhl

Preußen, Kavalleriepistole 1815, Fertigung Sauer & Sohn, Suhl
Nummer: 0788 VERKAUFT

Preußen, Kavalleriepistole 1815, Fertigung Sauer & Sohn, Suhl

Preußen, Kavalleriepistole 1815, Fertigung Sauer & Sohn, SuhlPreußen, Kavalleriepistole 1815, Fertigung Sauer & Sohn, SuhlPreußen, Kavalleriepistole 1815, Fertigung Sauer & Sohn, Suhl
Äußerst seltene Kavalleriepistole für die Wiederbewaffnungder preußischen Kavallerie nach den napoleonischen Kriegen
hergestellt bei Sauer & Sohn in Suhl, entsprechende Stempelung "SS im Queroval" am Lauf oben links. Sehr guter, dunkel gebeizter Nussbaumschaft ohne Verschneidungen mit Messingbeschlägen, diese bestehend aus halbem Nasenband, Abzugsbügel, seitlich modellentsprechend flachgedrückter Kolbenkappe mit angedeuteten, seitlichen Sporen und flachem, bündig im Schaftholz verlegtem Schlossgegenblech. Runder, am Pulversack kantiger Lauf mit aufgesetztem Messing-Ovalkorn, keine Kimme. Das Schwanzschraubenblatt endet gerade. Steinschloss mit flachem Schlossblech und abgeschrägten Kanten mit entsprechendem Herzhahn und gegossener Messingpfanne. An der Schlossinnenseite Stempel "FW unter Krone". Lauf/Schaftverbindung durch die Kreuzschraube und zwei Stifte mit Ösen an der Laufunterseite.

Gesamtlänge 419 mm, Lauflänge 239mm, Schlosslänge 130mm, Kaliber des glatten Laufs 17,5mm.

Die Entwicklung der Kavalleriepistole von 1815 verlief analog der Entwicklung des Infanteriegewehrs M 1809/12, von dem mehrere Varianten bekannt sind, die im Laufe seiner Evolution nacheinander entstanden. Während das erste und nur in Neiße gefertigte Muster der neupreußischen Pistole von 1813 ein Kaliber von 15,9mm hatte und sich noch sehr stark an die französischen Vorgaben M An 9 und M An 13 hielt, besaß das fast zeitgleich in Potsdam, Suhl und Saarn gefertigte Muster eine völlig andere Kolbenkappe und ein flaches Schloßblech mit ebenfalls flachem Steinschloss-Herzhahn. Das Kaliber dieser Waffe betrug 16,5mm. Die 3. Version in dieser Gesamtentwicklungsreihe besaß ein teilweise abgerundetes Schloßblech mit ebenfalls gerundetem Herzhahn; zusätzlich war das obere Viertel der Batterieschlagfläche nach vorne abgekröpft. Der letzte Entwicklungsschritt dieser Pistole von 1813 vor Einführung der neu konzipierten und auch tatsächlich als Modell eingeführten Pistole M 1823 ist die 4. Version mit etwas anders geformtem Abzugsbügel und einem nun von unten in einem Sockel des Laufs verschraubten, halben Mündungsband. In diesem Zusammenhang von unterschiedlichen, vom König zum Modell erhobenen Pistolen M 1813, M 1815 und M 1820 zu sprechen, ist irreführend und entspricht keinesfalls der Aktenlage.
Die hier angebotene Pistole ist Teil eines Auftrages vom Jahr 1820, wonach 3000 Paare dieses Pistolentyps bei den Suhler Büchsenmachern Sauer & Sohn, Spangenberg und G. Haenel gefertigt wurden.