Sachsen, vermutlich Säbel des Banners der freiwilligen Sachsen
Rares Exemplar aus einer geschichtsträchtigen Zeit.
Messinggefäß mit ganzer Griffkappe und Knauf in Form eines Löwenkopfes. Hanndbügel geht in die geschwungene Parierstange über, diese mit beidseitigen spitzovalen Mitteleisen. Gerillte Hilze mit dreifach gezwirnter Messingdrahtwicklung. Gebogene Rückenklinge mit beidseitiger Hohlbahn und Ort in der Rückenlinie. Schwach erkennbare Trophäengravuren beidseits. Solinger Rose am Rücken des Klingenansatzes. Eine enemals vorhandene Herstellersignatur am Klingenrücken ist nur noch ansatzweise zu erkennen. Eiserne Scheide mit dreifachem, eisernem Beschlag, zwei facettierte Ösen für bewegliche Trageringe am Mund- und Mittelblech. Zugehöriges Gehänge mit silberner Ober- und grüner Unterseite. An der Rückseite des Leibriemens mit Lederschnalle ein Stempel "J129" sowie ein weiterer, nicht mehr lesbarer Stempel.
Gesamtlänge mit Scheide 1000 mm, Klingenlänge 845 mm, Klingenbreite 31 mm, Gesamtgewicht 1280 g
Gesamtlänge mit Scheide 1000 mm, Klingenlänge 845 mm, Klingenbreite 31 mm, Gesamtgewicht 1280 g
Die Zuschreibung des Säbels zu Sachsen ist nur hypothetisch möglich: Die Farbe des Gehänges - Silber und Grün - war dafür ausschlaggebend. Darüber hinaus sind Ähnlichkeiten mit den sächsischen Kavallerie-Offiziersäbeln um 1810 vorhanden.Das Banner der Freiwilligen Sachsen wurde nach der NiederlageNapoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig (16. bis 19. Oktober 1813) und der Besetzung Sachsens durch die Alliierten neben einer nach preußischem Vorbild organisierten Landwehr durch die Leitung desGeneralgouvernements Sachsen gegründet. Die Aufstellung wurde vom russischen Generalgouverneur FürstRepnin in die Wege geleitet. Er forderte die sächsische Bevölkerung auf, sich freiwillig zum Kampf gegen Napoleon zu melden. Zum Befehlshaber wurde Ende 1813 der zum russischen Generalmajor beförderte sächsische Oberst von Carlowitzr ernannt.Für die Einheit sollten vor allem diejenigen wohlhabenden und gebildeten Bevölkerungsgruppen gewonnen werden, die bislang vom Kriegsdienst befreit waren und sich selbst ausrüsten konnten. Tatsächlich hatten die wohlhabenderen Angehörigen der Truppe selbst für ihre Uniform und, sofern sie zur Kavallerie gehörten, auch für ihre Pferde zu sorgen. Daneben sollten Spenden gesammelt werden, damit auch ärmere Rekruten ausgerüstet werden konnten. In diesen Bereich könnte der gezeigte Säbel einzureihen sein.