Preußen-Neuchâtel, Grenadiersäbel um 1750

Preußen-Neuchâtel, Grenadiersäbel um 1750
Nummer: 0743 VERKAUFT

Preußen-Neuchâtel, Grenadiersäbel um 1750

Preußen-Neuchâtel, Grenadiersäbel um 1750Preußen-Neuchâtel, Grenadiersäbel um 1750Preußen-Neuchâtel, Grenadiersäbel um 1750
Seltener Säbel der Miliz des von 1707 bis 1857 unter preußischer Oberhoheit stehenden Schweizer Fürstentums und Kantons Neuchâtel, sicherlich einer der dekorativsten Grenadiersäbel jener Zeit

Gegossenes Messing-Korbgefäß mit Griffbügel und einer Terzspange. Zwischen Terzspange und Griffbügel diagonal angeordnet der preußische Adler unter Krone und Neuchâteller Wappenschild auf der Brust. Links vom Adler eine platzende Granate. Der Griffbügel steht rechtwinklig auf der Parierstange. Leicht gebogene Rückenklinge um 1600 mit beidseitigem, schmalem Zug und dreizeiliger Signatur, von der nur eine Zeile  "Vor GOTT und das SANERLAND" klar lesbar ist. Die ursprünglich für einen Säbel der Berner Miliz verwendete Solingerklinge (Erstmontage) mit typischem Ätzdekor „Mond, Türkenkopf etc. wurde 1755 mit einer Besitzerinschrift versehen. Diese liest sich „For Gott und das Sanerland / Christen (= Christian) Salfflischberg (= Salvisberg) auff dem Wollenberg / 1755“. Familien mit dem Namen Salvisberg sind im Kanton Bern verbreitet. Der Besitzer des original montierten Säbels war im Sanerland, im Berneroberland „auf dem Wollenberg“ wohnhaft. Ein weiterer Säbel mit einer ähnlichen Inschrift ebenfalls mit Bezug zum Sanerland ist bekannt. Die Klinge von 1755 wurde nachträglich um 1795 für einen Neuenburger Säbel erneut verwendet. Neuenburger Säbel mit Adlerwappen im Gefäss wurden mit älteren Klingen aller Art montiert.Ort im Klingenrücken. Keine Fehlschärfe. Keine Marken oder Stempel. Zugehörige, gut erhaltene schwarze Lederscheide mit drei Messingbeschlägen.
Länge versorgt 855 mm, Klingenlänge 700 mm, Klingenbreite 31mm
Nach dem Buchstaben internationaler Verträge war das schweizerische Neuenburg – seit 1814 ein Kanton der Schweiz – noch bis 1857 auch ein preußisches Fürstentum. Die Hohenzollern kamen 1707 unter König Friedrich I. zu dieser Herrschaft, als Marie de Nemours verstarb, Neuenburgs letzte Regentin aus der Dynastie der Orléans-Longuevilles. Da Marie de Nemours keine Nachkommen hatte, erhielt ein Gericht, das mit Vertretern aller drei Stände von Neuchâtel besetzt war, die Möglichkeit, unter 19 Thronprätendenten einen neuen Herrn zu wählen. Die Wahl fiel damals auf den König in Preußen, Friedrich I.