Frankreich, Steinschloss-Taschenpistole mit Kastenschloss und Schiebesicherung um 1800

Frankreich, Steinschloss-Taschenpistole mit Kastenschloss und Schiebesicherung um 1800
Nummer: 0351 VERKAUFT

Frankreich, Steinschloss-Taschenpistole mit Kastenschloss und Schiebesicherung um 1800

Frankreich, Steinschloss-Taschenpistole mit Kastenschloss und Schiebesicherung um 1800Frankreich, Steinschloss-Taschenpistole mit Kastenschloss und Schiebesicherung um 1800Frankreich, Steinschloss-Taschenpistole mit Kastenschloss und Schiebesicherung um 1800
Die französische Antwort auf die in England weit verbreitete Mode der Boxlock-Taschenpistolen

Dekorativ gearbeiteter Nussbaumkolben mit beidseitigem Fischhautschnitt und Floralschnitzerei. Der Kolbenrücken doppelt kanneliert. Boxlock mit abschraubbarem Lauf, an diesem ein Nocken zum Ansetzen eines Schlüssels. Batteriefeder auf dem Pfannendeckel verschraubt. Hinter dem Hahn eine Schiebesicherung, die in in der Ruhraststellung des Hahns zum einen mittels Stift die Batterie verriegelt und gleichzeitig in einen Schlitz des Hahnkörpers eingreift. Darüber hinaus wird in dieser Stellung durch einen unterhalb des Schlosskastendeckels angebrachten Riegel das Zurückziehen des Hahns in die Feuerrast zuverlässig blockiert. Keinerlei Herstellersignaturen oder andere Markierungen.

 

Gesamtlänge 186mm, Länge des Schraublaufs 62mm, Kaliber des glatten Laufs 10,7mm, Gewicht 338g

Das in Großbritannien im 18. Jahrhundert entwickelte und dort weit verbreitete System des Kastenschlosses sowie dessen Vorteile wurde auch auf dem Kontinent erkannt. So fertigten französische Büchsenmacher ebenfalls derartige Faustfeuerwaffen, die sich aber in der Regel sehr gut von den englischen Vorbildern unterscheiden lassen. Zum einen fehlen an den kontinentaleuropäischen Pistolen wie zu erwarten die englischen Beschau- und Beschusszeichen. Zum andern aber haben die französischen Büchsenmacher in die Hähne ihrer Produkte einen Schlitz eingefräst, in den ein an der Kastenoberseite liegender Sicherungsschieber eingreifen konnte und damit das Zurückziehen des Hahns in die Feuerrast verhinderte. Dieses Detail ist an englischen Erzeugnissen nicht zu finden. Als weiteres Kennzeichen französischer Herkunft kann die Befestigungsart des Kolbens am Schlosskasten gesehen werden. Bei nahezu allen englischen Kastenschlosspistolen wird der Kolben mit zwei Schrauben  - eine Schraube am Unterbügel, eine Schraube am Kastendeckelende - befestigt. Französische Büchsenmacher bevorzugten bei den meisten ihrer Pistolen jedoch eine obere Befestigung nicht mittels einer Schraube, sondern mittels eines Stifts, welcher durch das Schaftholz in eine Öse an der Deckelunterseite greift.

 

Preis? Bitte fragen Sie nach unter lander-forbach@t-online.de