Österreich, Kavalleriepistole 1744
Frühe österreichische Kavalleriepistole, die letzte mit an der Waffe versorgtem Ladestock
Die k.k. Artilleriedirektion veranlasste im Jahr 1744 die Normierung eines Husarenkarabiners und einer Pistole für die leichte Kavallerie. Während die Beschläge für die Handfeuerwaffen der Dragoner und Kürassiere aus Eisen gefertigt waren, fiel die Wahl des Beschlagmaterials für die Feuerwaffen der leichten Kavallerie jedoch auf Messing. Von der Pistole des Modells 1744 wurden insgesamt 14.846 Paare gefertigt. Ab 1770 ist die Pistole dann nach und nach ausgetauscht worden gegen das eisenbeschlagene Nachfolgemuster 1770.Die hier vorliegende Pistole entspricht nicht den in der Literatur angegebenen Maßen, sie ist deutlich länger und schwerer, auch weicht die formale Ausführung von Schlossgegenblech und Abzugsbügel minimal von den Literaturvorgaben ab. Es ist folglich davon auszugehen, dass die Fertigung dieser Waffe auf einen privaten Auftraggeber zurückgeht. Nach Angabe des Vorbesitzers stammt die Pistole aus der Sammlung des Salzburger Wehrgeschichtlichen Museums Vergleiche hierzu Gabriel, Die Faust- und Handfeuerwaffen der habsburgischen Heere, Wien 1990, S.44f. undSchuy, einschüssige Faustfeuerwaffen der österreichischen Streitkräfte, Braunau 2000, S.31ff