Westfalen, Kavalleriepistole M an 13, Pistor
Kavalleriepistole nach französischem Vorbild für die Armee des Königreichs Westfalen während der Regierung von Jérôme Bonaparte
Gefertigt in der Manufaktur Pistor in Schmalkalden, entsprechende Signatur „Pistor“ auf dem Schlossblech außen, darüber Kontrollstempel „GP“(Gebrüder Pistor). Nussbaum-Halbschaft mit Messingbeschlägen, diese bestehend aus Laufring mit Verbindung zur vorderen Schlossschraube, Abzugsbügel mit Einhakmontage, Kolbenkappe und Schlossgegenblech. An den meisten Beschlagteilen Kontrollstempel „GP“. Unterer und oberer Kolbenbügel aus Eisen. Steinschloss entsprechend dem französischen Schlosssystem M an 9 mit Herzhahn und gegossener Messingpfanne. Runder, am Pulversack kantiger Lauf mit Kontrollstempel „GP“ und schwach lesbarem Baujahr „1811“ oben links. Keine Visiereinrichtung. Gute Schlossfunktion. Lauf im Bereich des Zündlochs etwas narbig, der Ladestock fehlt. Gesamtlänge 355mm, Lauflänge 200mm, Kaliber des glatten Laufs 17,1mm, Gewicht 1,272 g
In der Zeit der französischen Besetzung der Pistor’schen Fabrik zwischen 1808 und 1813 wurden in Schmalkalden ausschließlich Feuerwaffen für die französische Armee und die Armee des von Napoleons Bruder Jérôme regierten Königreichs Westfalen gefertigt. Dieser Fertigung entstammt die vorliegende Pistole, welche eine recht exakte Kopie des französischen Pistolenmodells an 13 mit nur sehr geringfügigen Unterschieden zum Vorbild. ist. Damit unterscheidet sich diese Variante deutlich von den zur gleichen Zeit in Herzberg ebenfalls für die westfälische Armee gefertigten Pistolen.