Preußen, Pistole 1850, Fertigung Potsdam G.S. 1851
Dies ist die letzte preußische Vorderladerpistole, sie wurde erst ab 1879 durch den Reichsrevoler M/79 ersetzt
Gefertigt in der Gewehrfabrik Potsdam-Spandau unter der Leitung der Gebrüder Schickler, entsprechende Schlossplattensignatur „POTSDAM“ unter Krone über „G.S.“. Fertigungsjahr „1851“ an der Nahtstelle zwischen Patentschwanzschraube und Lauf oben links. Staatliche Abnahmemarke „FW“ unter Krone deutlich an der Naht zwischen Lauf und Patentschwanzschraube sowie deutlich am Schaft links gegenüber dem Schloss. Preußische Kontrollstempel unter Krone am Lauf und den Beschlagteilen. Truppenstempel „16.U.5.22“ längs auf dem Abzugsbügel. Ausgabejahr „1866“ am Lauf rechts. Kolbenkappe, Laufring und Abzugsbügel mit Fingerhaken aus Messing, alle anderen Beschlagteile aus Eisen. Standkimme auf dem Schwanzschraubenblatt, Eisen-Dachkorn auf dem Lauf, 25mm hinter Laufmündung. Perkussionsschloss M/50 mit entsprechendem Hahn und federbelasteter Pistonsicherung. Gesamtlänge 382mm, Lauflänge 223mm, Kaliber des glatten Laufs 15,5mm, Gewicht 1453g
Die Waffe befindet sich in einem nicht überarbeiteten Originalzustand, jedoch hat Ihr Gebrauch hier und da Spuren hinterlassen. Entsprechend dem an der Pistole vorhandenen Truppenstempel, gehörte diese Waffe als N°22 zum Bestand der 5. Eskadron des Ulanen-Regiments Hennings von Treffenfeld (Altmärkisches) N°16, aufgestellt 1866 und stationiert in Salzwedel und Gardelegen. Das Regiment gehörte zum IV. Armeekorps und hat den Krieg von 1870/71 mitgemacht. Die Pistole zeigt am Lauf das Ausgabejahr 1866, was auch gleichzeitig das Jahr der Regimentsaufstellung gewesen ist.