Suhl, Radschlosspistole um 1630
Sehr lange, nahezu 400 Jahre alte Radschlosspistole aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges in sehr gutem Zustand.
Nussbaum-Vollschaft mit rosettenartigem Dekor gegenüber dem Schloss. Eisenbeschläge, diese bestehend aus halber Vorderschaftkappe, einem Ladestockröhrchen, Abzugsbügel und flacher Kolbenkappe. In der hinteren Hälfte kantiger, dann runder Lauf ohne Visierung. Lauf/Schaft-Verbindung durch von unten eingesetzte Kreuzschraube sowie zwei Stifte/Ösen am Vorderschaft. Radschloss mit flacher, an den Kanten abgeschrägter Schlossplatine. Pfanne mit kolbenseitiger Verlängerung als Studel für das Rad, eine weitere Studel in der Sechsuhr-Position des Rades. Gegen Federkraft verschiebbarer Pfannendeckel, welcher über einen federbelasteten Drücker nach dem Öffnen wieder geschlossen werden kann. Der Hahn mit beweglicher Unterlippe besitzt eine stramme Feder. Die Schlossmechanik arbeitet einwandfrei. An der Schlossinnenseite Suhler Herstellerstempel "SI" über Kleeblatt (Neuer Stöckel Nr. 4492, S.578) Stern- oder blütenförmige Marke an der rechten Laufseite, durch den Schaft verdeckt. Wahrscheinlich ergänzter Holzladestock mit eisernem Werghalter an der Stoßseite. Gesamtlänge 605 mm, Lauflänge 422 mm, Kaliber des glatten Laufs 14 mm, Schlossblechlänge 157 mm, Gewicht 1.047 g.