Russland, Miqueletpistole aus dem Kaukasus um 1830
Im Umfeld des Kaukasus und im Bereich des Osmanischen Reiches entstanden schon seit dem 17. Jahrhundert ganz charakteristische Pistolen. Das hier angebotene Stück kommt vermutlich aus Daghestan.
Fast schwarzer Ahorn- oder Birkenschaft mit drei silbernen Laufringen und einem silbernen Bügel an der Kolbenoberseite. Den Kolbenabschluss bildet eine voluminöse Kugel aus Elfenbein, an der ein Kolbenring mit dekorativer Silberunterlage angebracht ist. Lauf/Schaft-Verbindung durch die drei Laufringe, eine Kreuzschraube ist von unten eingesetzt. Sehr kleines, stramm funktionierendes Miqueletschloss mit Ruh- und Spannrast sowie einer in Messing eingelegten Meistermarke auf der äußeren Studel. Eiserner Ladestock mit nagelförmigem Kopf. Gesamtlänge 465 mm, Lauflänge 325 mm, Kaliber des glatten Laufs 12,6 mm, Gewicht 857 g.
Die Produktion von Feuerwaffen begann in Daghestan bereits in der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts. Die entsprechenden Zentren waren Kharbuk und Kubachi. Während sich in Kharbuk Schmiede auf die Fertigung sehr guter Läufe spezialisiert hatten und diese nach Kubachi zur Weiterverarbeitung lieferten, hat man in Kubachi die Läufe geschäftet, die zugehörigen Schlösser gefertigt und die Pistolen komplettiert. Charakteristisch für viele Pistolen aus Kubachi war ihr auffallender Kolbenabschluss in Form einer massiven Elfenbeinkugel.