Frankreich, Kavalleriepistole 1816, Fertigung Manufacture Royale de Mutzig
Nummer: 0790
Frankreich, Kavalleriepistole 1816, Fertigung Manufacture Royale de Mutzig
2.950,00 €
Dies ist eine der sehr wenigen, heute noch erhaltenen Pistolen des Modells 1816, das nicht den Umbaumaßnahmen auf das Perkussionssystem unterzogen wurde.
Nußbaumhalbschaft mit Messingbeschlägen, diese bestehend aus Laufring mit Steg zur vorderen Schlossschraube, eingehaktem und verschraubtem Abzugsbügel, Kolbenkappe mit eiserner Fangriemenöse und s-förmigem, gewölbtem Schlossgegenblech. Oberer und unterer Kolbenbügel aus Eisen. Runder am Pulversack kantiger Lauf ohne Visiereinrichtung. Trichterförmiges Zündloch. Am Pulversack oben links Stempel „P“, „S“ unter Krone im Oval und „1821“ (P steht vermutlich für Charles PRUNIER, 1. Kontrolleur in Mutzig von 1814 bis 1831) Modellbezeichnung „Mle 1816“ auf dem Schwanzschraubenblatt. Steinschloss mit bombiertem Herzhahn und ebensolchem Schloßblech; waagrechte Messingpfanne mit hahnseitigem Feuerschirm, Batteriedeckel mit geradem Fuß, von außen verschraubte Batteriefeder. Schlossplattensignatur „Mre. Rle. de Mutzig“, darüber Inspektionsmarke „S“ im Oval (Louis Squiret, 1. Kontrolleur in Mutzig 1809 bis 1823). Originaler, eiserner Ladestock mit nagelförmigem Kopf und Endgewinde zum Aufschrauben eines Krätzers. Gesamtlänge 348 mm, Lauflänge 200 mm, Kaliber des glatten Laufs 17,1 mm, Gewicht 1.265 g
Diese Waffe ist eine der wirklich seltenen Kavalleriepistolen M 1816, die aus welchen Gründen auch immer, nicht den Umbauarbeiten auf das Perkussionssystem ab 1840 unterzogen worden sind. Ihre Metallteile sind nahezu makellos. Die Schlossmechanik arbeitet einwandfrei. Der Schaft ist ohne Schäden. Die Steinschlosspistolen M 1816 wurden zwar im Jahre 1816 normiert, doch begann ihre Fertigung und Ausgabe an die Truppe nicht vor 1819, zumindest ist bis heute keine Pistole dieses Typs bekannt geworden, die ein früheres Baujahr eingeschlagen bekommen hätte. Vergl. Lander, Udo: Schwanengesang - die französischen Kavallerie- und Offizierpistolen M 1816 und M 1822 in DWJ 3/1996 und 4/1996