Österreich, Kavalleriepistole 1798
Dies ist sicherlich eine der formschönsten Steinschloss-Militärpistolen des 18. Jahrhunderts; sie fand in abgewandelterForm noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts Verwendung
Sehr guter, mit Schellack behandelter und noch scharfkantiger Nussbaum-Vollschaft mit Messingbeschlägen, diese bestehend aus von unten verschraubtem, doppelbündigem Laufring, Abzugsbügel, Kolbenkappe und s-förmigem, flachem Schlossgegenblech. Runder, am Pulversack seitlich abgeflachter Lauf ohne Stempel oder Marken. Messingkorn auf dem vorderen Bund des doppelbündigen Laufrings, keine Kimme. Steinschloss M 1798 mit links vom Hahn gewölbtem Schlossblech, flachem Herzhahn und gegossener Messingpfanne, diese mit hahnseitigem Feuerschirm; Schlagfläche der Batterie nach vorne abgewinkelt. Sehr gute Funktion der Schlossmechanik. Gesamtlänge 430 mm, Lauflänge 267 mm, Kaliber des glatten Laufs 17,7 mm, Gewicht 1209 g.
Die dritte 1798 für Österreichs Armee als Reiterwaffe normierte, aber vermutlich ebenfalls nicht vor 1800 an die Truppe ausgegebene Feuerwaffe war die Kavalleriepistole M 1798. Sie hatte ebenso wie die beiden gleichzeitig mit ihr eingeführten Karabiner M 1798 ein ihrer Größe entsprechendes Batterieschloss mit flacher Schlossplatte und flachem Hahn, jedoch keine Hakensicherung und mit ihrem schlanken Schaft aus Nussbaumholz und ihren Messingbeschlägen zählt sie sicherlich mit zu den schönsten und elegantesten Kavalleriepistolen ihrer Zeit.
Ab 1828 wurde die Pistole dahingehend modernisiert, dass die Schlossplatine verstärkt und links vom Han gewölbt gefertigt wurde, gleichzeitig erhielten die ab dann gefertigten Pistolen Messingpfannen nach französischer Art. Die hier angebotene Waffe dürfte in der Übergangszeit gefertigt worden sein; sie besitzt zwar schon das verstärkte und links gewölbte Schlossblech, aber immer noch die bisherige Messingpfanne mit hahnseitigem Feuerschirm. Da die Pistole keinen eigenen Ladestock besitzt, verwendete der Reiter den am Bandelier getragenen Ladestock des Karabiners auch für die Pistole. Vergleiche hierzu Gabriel, Die Faust- und Handfeuerwaffen der habsburgischen Heere, Wien 1990, S.66f.Schuy, einschüssige Faustfeuerwaffen der österreichischen Streitkräfte, Braunau 2000, S.62ff
Ab 1828 wurde die Pistole dahingehend modernisiert, dass die Schlossplatine verstärkt und links vom Han gewölbt gefertigt wurde, gleichzeitig erhielten die ab dann gefertigten Pistolen Messingpfannen nach französischer Art. Die hier angebotene Waffe dürfte in der Übergangszeit gefertigt worden sein; sie besitzt zwar schon das verstärkte und links gewölbte Schlossblech, aber immer noch die bisherige Messingpfanne mit hahnseitigem Feuerschirm. Da die Pistole keinen eigenen Ladestock besitzt, verwendete der Reiter den am Bandelier getragenen Ladestock des Karabiners auch für die Pistole. Vergleiche hierzu Gabriel, Die Faust- und Handfeuerwaffen der habsburgischen Heere, Wien 1990, S.66f.Schuy, einschüssige Faustfeuerwaffen der österreichischen Streitkräfte, Braunau 2000, S.62ff