Österreich, Marinepistole 1770

Österreich, Marinepistole 1770
Nummer: 0729 RESERVIERT

Österreich, Marinepistole 1770

Österreich, Marinepistole 1770Österreich, Marinepistole 1770Österreich, Marinepistole 1770
Dies ist sicherlich einer der seltensten österreichischen Militärpistolen
Nussbaum-Vollschaft ohne Verschneidungen um Schwanzschraubenblatt, Schloss und Schlossgegenblech. Teilweise fleckige Eisenbeschläge, diese bestehend aus zwei Ladestockröhrchen, einteiligem Abzugsbügel, Kolbenkappe mit seitlichen Sporen und flachem, für diese Pistole typischem Schlossgegenblech für zwei Schlossschrauben. Runder, im hinteren Drittel kantiger Lauf mit Messingkorn an der Oberseite, 35 mm hinter der Mündung, keine Kimme.. Steinschloss M 1770 mit flachem Schlossblech, ebensolchem Schwanenhalshahn und facettierter Eisenpfanne, diese mit Verbindungssteg zur Batterieschraube, der Fuß der Batterie nach oben eingerollt. Sehr gute und stramme Funktion der Schlossmechanik. Vermutlich ergänzter hölzerner Ladestock mit eisernem Setzkopf.

Gesamtlänge 458 mm, Lauflänge 281 mm, Kaliber des glatten Laufs 19,04 mm,Gewicht 1.294 g

 

Die hier vorgestellte Pistole unterscheidet sich von der den meisten Sammlern bekannten österreichischen Kavalleriepistole M 1770 durch das Vorhandensein eines Ladestocks mit entsprechender Ladestocknut und zwei Ladestockröhrchen. Darüber hinaus besitzt die Pistole kein Mündungsband am Vorderschaft und das Zündloch ist gerade, nicht schräg gebohrt und nach innen aufgetrichtert, wie dies bei den Kavalleriepistolen M 1770 ab 1781 der Fall war. Das Einsparen eines „Tempos“ bei der Ladetätigkeit – das Zündpulver musste nicht mehr auf die Pfanne geschüttet werden, es konnte nun durch den Zündlochtrichter alleine auf die Pfanne rieseln – war für den zu Pferd kämpfenden Reiter eine wesentliche Erleichterung, doch beim Gebrauch an Bord von Schiffen nicht erforderlich.

Die Marinepistole M 1770 ist sicherlich eine der seltensten Militärpistolen Österreichs

Schuy, einschüssige Faustfeuerwaffen der österreichischen Streitkräfte, Braunau 2000, S.41ff