Frankreich, Marinepistole 1779, 1. Modell

Frankreich, Marinepistole 1779, 1. Modell
Nummer: 0748 VERKAUFT

Frankreich, Marinepistole 1779, 1. Modell

Frankreich, Marinepistole 1779, 1. ModellFrankreich, Marinepistole 1779, 1. ModellFrankreich, Marinepistole 1779, 1. Modell
Ungewöhnliche und heute wirklich rare Pistolenkonstruktion für die französische Kriegsmarine
Nussbaum-Halbschaft mit. Messingbeschlägen, diese bestehend aus Kolbenkappe, kleinem Schlossgegenblech mit Ankerpunkt für den eisernen Gürtelhaken, Laufring mit Steg zum Abzugsbügel und Langkorn sowie eingehaktem Abzugsbügel. Unterer und oberer Kolbenbügel aus Eisen. Runder, am Pulversack seitlich abgeflachter Lauf mit Fertigungsjahr „83“ am Pulversack oben links. Gekürztes Steinschloss des Mousquetons M 1777 mit gegossener Messingpfanne, mit links vom Hahn gewölbtem Schlossblech und entsprechendem Herzhahn. Die Batterieschlagfläche im oberen Viertel nach vorne gekröpft. Schlossbefestigung durch eine Schraube und einen Haken am Vorderende. Originaler, eiserner Ladestock mit nagelförmigem Kopf und Endgewinde. Herstellersignatur „Mre Rle de Tulle“ auf dem Schlossblech, darüber Stempel „G“ des Revisors Gillet (1780-1783). Kontrollmarke „R“ des Kontrolleurs Jean oder Claude Joseph Rouillard, in Tulle tätig von 1779 bis 1787 auf dem Abzugsbügel und dem Steg des Laufrings.

Gesamtlänge 335 mm, Lauflänge 188 mm, Schlosslänge 122 mm, Kaliber des glatten Laufs 17,9 mm, Gewicht 1.101 g.

Die Marinepistole 1779 ist gewissermaßen das Pendant zur wenig geliebten Kavalleriepistole 1777, von der sie, wenn auch nicht in allen Details konstruktiv beeinflusst sein dürfte. Auffallend ist das viel zu groß wirkende Steinschloss, dessen Schlossplatine links vom Hahn treppenförmig abgeschnitten wurde. Ursache dafür war der Zeitdruck, unter dem sowohl die Marineleitung, aber auch die Manufaktur Tulle aufgrund der Vertragsbedingungen stand und der zu sofortigem Handeln zwang. Der Umstand, dass der Manufaktur ausgerechnet zu dieser Zeit Schloss-Schmiede fehlten und dass man auch nicht auf etwa vorhandene Teile aus einer vorausgegangenen Pistolenproduktion zurückgreifen konnte, beeinflusste die Konzeption und Fertigung dieses ersten Pistolenmusters für die Marine nachhaltigst. So hat man zu Anfang der Produktion der Pistole Steinschlösser des Karabiners M 1777 der schweren Kavallerie verwendet, die wegen ihrer Größe naturgemäß nicht mit den beengten Erfordernissen einer Pistole in Einklang standen. Man kam also nicht umhin hier korrigierend einzugreifen und die Schlossplatine entsprechend zu kürzen.