Dänemark, Kavalleriepistole 1772
Da die allermeisten der vorhandenen Pisatolen 1772 gegen Ende der 1790er-Jahre offiziell gekürzt wurden, sind heute in der Originallänge belassene Pistolen nicht allzu häufig angeboten
Buchenholz-Vollschaft. Messingbeschläge, diese bestehend aus halber Mündungskappe, zwei runden, an den Enden kanellierten Ladestockröhrchen, Abzugsbügel, Kolbenkappe mit langen, seitlichen Sporen und charakteristischem Schlossgegenblech für zwei Schrauben. Kolbenkappe von unten mit einer Schraube fixiert. „28“ auf dem Schlossgegenblech und auf dem Lauf oben links. „K/15“ auf dem Schwanzschraubenblatt Kontrollmarke der Gewehrfabrik Kronborg Marke „JB“ im Rechteck auf dem Schlossblech außen unter der Batteriefeder. Auf der ganzen Länge runder Lauf mit aufgesetztem, halbmondförmigem Messingkorn. Hölzerner, nicht dem Original entsprechender Ladestock. Nicht deutbarer Truppen- oder Benutzerstempel „TOM ELSIE“ an der linken Oberseite des Kolbens. Gesamtlänge 515mm, Lauflänge 331mm, Kaliber des glatten Laufs 17,9mm, Gewicht 1528g
Die Kavalleriepistole M 1772 wurde in der Kronborger Gewehrfabrik in den Jahren von 1774 bis 1788 in einer Gesamtzahl von 5.000 Paaren gefertigt. Ursprünglich waren die Schäfte schwarz gebeizt, ab 1784 aber blieben sie braun. Im Jahr 1798 erging schließlich die Order, diese Pistolen um ca. 70mm auf 450mm Gesamtlänge zu kürzen und die Ladestocknut mit Holz zu verschließen. Die Reiter erhielten nun einen separaten Ladestock zum gemeinsamen Gebrauch für Karabiner und Pistole. Daraus resultiert, dass heute in der Originallänge belassene Pistolen M1772 recht selten zu finden sind.