Frankreich, Offizierpistole 1816, Fertigung St. Etienne

Frankreich, Offizierpistole 1816, Fertigung St. Etienne
Nummer: 0773 VERKAUFT

Frankreich, Offizierpistole 1816, Fertigung St. Etienne

Frankreich, Offizierpistole 1816, Fertigung St. EtienneFrankreich, Offizierpistole 1816, Fertigung St. EtienneFrankreich, Offizierpistole 1816, Fertigung St. Etienne
Nur wenige Offizierpistolen M 1816 entgingen den - wenn auch moderaten - Modernisierungsmaßnahmen hin zum neuen Modell 1822, sodass heute original erhaltene Pistolen dieses Typs recht selten sind.
Nussbaum-Halbschaft mit großflächigem Fischhautverschnitt am Kolben. Stark kupferhaltige Messingmontierung, diese bestehend aus Vorderschaftkappe mit Durchgang für den Ladestock, breitem Abzugsbügel, Kolbenkappe und Unterlegscheiden für die beiden Schlossschrauben. Unterer Kolbenbügel aus Eisen, die Oberflache mit Fischhautschnitt. Steinschloss M 1816 mit gegossener Messingpfanne. Herstellersignatur "Mre Rle de St.Etiennee“ = Manufacture Royale de St.Etienne", darüber Lilienstempel. Modellbezeichnung „Mle 1816“ auf dem Schwanzschraubenblatt und Kontrollstempel „D“ (Kontrolleur Francois Delmotte, 1816-1830) sowie Fertigungsjahr „1823“ am Lauf links oben, Runder, am Pulversack kantiger Lauf mit Standkimme vor dem Schwanzschraubenblatt und Silberkorn, 10mm hinter der Mündung. Lauf/Schaftverbindung durch Kreuzschraube und einen von rechts eingesetzten Schaftschieber. Originaler Fischbein-Ladestock mit Messingkopf und ebensolchem Gewindeteil am Ende. Waffe insgesamt in sehr gutem Zustand.

Gesamtlänge 346mm, Lauflänge 200mm, Kaliber des glatten Laufs 17,1mm

Mit der Offizierpistole M 1816 hat man zum ersten Mal wirklich eigenständige Waffen für die berittenen Offiziere geschaffen, eine Entwicklung, die in der Zukunft noch bis zur Einführung des Offizierrevolvers M 1874 beibehalten werden sollte. Eines aber war allen Offizierwaffen gemeinsam: Der Kundenkreis, für den die luxuriösen Stücke konzipiert wurden, waren gehalten, ihre Waffenausrüstung und so auch die Pistolen aus der eigenen Tasche zu bezahlen, um 1820 immerhin 56.- FF für das Paar Offizierpistolen; die Truppenpistolen kosteten zum selben Zeitpunkt nur 36,40 FF.

 

 

Vergleiche hierzu Lander/Höfele, Die französischen Ordonnanzpistolen 1733 bis 1870, Gröbenzell 2002, S. 76 f.