Dänemark, Dragonerpistole 1741/44
Beeindruckende, eisenbeschlagene Steinschlosspistole aus dem Norden Europas!
Dunkler Buchenholzschaft mit ovalen Verschneidungen um Schloss, Schlossgegenblech und Schwanzschraubenblatt. Eisenbeschläge, bestehend aus halbem Vorderschaftband, zwei runden Ladestockröhrchen, Abzugsbügel mit stark eingerolltem Abzug, Kolbenkappe mit langen, seitlichen Sporen und doppelt geschweiftem, gewölbtem Schlossgegenblech für drei Schrauben. Runder, am hinteren Ende auf 100mm achtkantiger Lauf mit gerade endendem Schwanzschraubenblatt. Bananenförmiges, gerundetes Steinschloss mit ebensolchem Schwanenhalshahn, runder Pfanne ohne Steg zur Batterie, zugehöriger Batterie und von außen verschraubter Batteriefeder. Das Gewindefutter der vorderen Schlossschraube ist am Schlossblech innen verstärkt. Der Umkehrpunkt der Batteriefeder liegt links der vorderen Schlossschraube. Lauf/Schaftverbindung durch Kreuzschraube und zwei Stifte. An der Laufunterseite ist eine zweifach durchbohrte Schiene zur Stiftbefestigung des vorderen Ladestockröhrchens angebracht. Eiserner, konischer Ladestock. Sehr flache Kimme im Schwanzschraubenblatt eingefeilt, Messingkorn auf dem Lauf, 46mm hinter der Mündung".N.C.N:9" = Naessiske Compagnie, Dragoner N°9 längs auf dem Lauf oben, links darunter Fertigungsnummer „18“, am Gegenblech und an der Kolbenkappe.
Diese lange und durch die Eisenbeschläge auch recht schwere Steinschlosspistole gehörte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zur Standardbewaffnung der dänischen Dragonerregimenter, deren Truppenteilsignaturen meist auf dem Lauf eingeschlagen wurden. Gefertigt wurden diese Pistolen in der Regel in Suhl, es sind aber auch Stücke bekannt, deren Ursprung Zella St.Blasii gewesen ist.