Frankreich, Dragonerpistole M an 13, Fertigung Charleville
Von diesem Waffenmuster wurden in der Manufaktur von Charleville im Zeitraum von 1806 bis 1818 insgesamt 47.675,5 Paare gefertigt, nur ein geringer Teil davon hat die napoleonischen Kriege überlebt und noch weniger davon waren mit einem Gürtelhaken ausgestattet.
Guter Nussbaumhalbschaft mit noch erkennbaren konzentrischen Kreisen als Endkontrollstempel der Manufaktur an der linken Seite. Gegossene Messingbeschläge, bestehend aus Laufring mit Steg zur vorderen Schlossschraube, Abzugsbügel mit Einhakmontage, Kolbenkappe und s-förmigem, gewölbtem Schlossgegenblech. Am Schraubenfutter des Gegenblechs für die hintere Schlossschraube eine Bohrung zur Aufnahme des Arretierstifts des eisernen Gürtelhakens. Dieser an der Innenseite Kontroll/Fertigungsstempeln. Steinschloss M an 13 mit Schlosssignatur „Manufacture Impériale de Charleville“ Baujahr der Waffe „1811“ am Lauf links oben, daneben nicht mehr deutbarer Kontrollstempel. Modellbezeichnung „M an 13“ schwach lesbar auf dem Schwanzschraubenblatt. Stempel „AP“ am Schlossgegenblech des „Atelier de Précision“. Eiserner, originaler Ladestock mit nagelförmigem Kopf und Endgewinde. Gesamtlänge 345mm, Lauflänge 201mm, Kaliber des glatten Laufs 17,6mm.
Das Vorhandensein eines Gürtelhakens an diesem Waffentyp impliziert eigentlich eine Verwendung bei der französischen Kriegsmarine. Da aber an der Pistole nirgendwo der marinetypische Ankerstempel eingeschlagen ist, kommt nur eine Verwendung bei einem französischen Dragoner-Regiment in Frage, dessen Angehörige abgesessen die Pistole mit Hilfe des Gürtelhakens am Koppel trugen. Die hier angebotene Waffe ist eine von 5.462 Paaren der Pistole M an 13, welche die Manufaktur Charleville im Jahr 1811 gefertigt hat. Udo Lander, Vive l’Empéreur - die französische Kavalleriepistole M an 13, in DWJ 8/1993, S.1256.Lander/Höfele, Französische Ordonnanzpistolen 1733 bis 1870, Gröbenzell 2001