Sachsen, Kavalleriekarabiner M/65 System Terry, Fertigung Drechsler in Bärenstein

Sachsen, Kavalleriekarabiner M/65 System Terry, Fertigung Drechsler in Bärenstein
Nummer: GR05 VERKAUFT

Sachsen, Kavalleriekarabiner M/65 System Terry, Fertigung Drechsler in Bärenstein

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Kavalleriekarabiner M 1865 System Terry, Fertigung Drechsler in Bärenstein

Neuwertiger Nussbaumvollschaft mit runder Backe links. Eisenbeschläge, diese bestehend aus Laufring mit hochgezogenen Kornschutzbacken, Abzugsbügel mit geschweifter Handauflage, Kolbenkappe mit Klappdeckel und Sattelstange mit darauf beweglichem Ring. Die hintere Befestigungsschraube der Sattelstange fixiert auch das rückliegende Perkussionsschloss, die vordere Schraube der Sattelstange fixiert die Grundplatte der Pistonsicherung. Rückliegendes Perkussionsschloss. Separate Pistonsicherung mit Stützfeder, diese auf vom Schlossblech getrennt montierter Grundplatte. Runder Lauf mit Rückladungsverschluss System Terry mit zwei Verriegelungswarzen. Eingeschobenes Standvisier mit zwei Klappen für 250, 450 und 600 Schritt; Eisenkorn auf dem Laufring zwischen Kornschutzbacken

Herstellersignatur "R. DRECHSLER/BAERENSTEIN" auf dem Schlossblech außen. Seriennummer "377" bzw. „77“ auf allen Schraubenköpfen und am Verschlussgehäuse oben. Truppenstempel an der Kolbenkappe oben „2.S.S.R.2.97“ –Abnahmestempel „F“ unter Krone am Patronenlager links, "JR" unter Krone als staatliche Abnahmemarke auf dem Patronenlager oben.

Vierfach gezogener Lauf mit Rechtsdrall im Kaliber von 13,9 mm. Kaliber. Rohrlänge 506 mm. Gesamtlänge 901 mm, Gewicht 2831 g.

Nur 600 Stück dieses Karabiners wurden von Drechsler in Bärenstein gefertigt, 2000 Karabiner hingegen entstanden in Suhl
Nachdem die Infanterie gezogene Gewehre erhalten hatte, musste auch die sächsische Reiterei mit einer neuen Feuerwaffe ausgerüstet werden. Da das Laden eines gezogenen Vorderladerkarabiners zu Pferd als zu schwierig erkannt worden war, verlegte man sich in Dresden auf die Suche nach einem zuverlässigen und leicht bedienbaren Hinterladerverschlusssystem. Bereits 1861 fanden entsprechende Versuche mit einem englischen Westley-Richards-Karabiner statt, die aber unbefriedigend verliefen. Insbesondere die Länge und Schwäche der zugehörigen Patrone und die sich daraus ergebenden Probleme beim Laden zu Pferd waren negativ aufgefallen. Im Frühjahr 1863 fanden schließlich weitere Versuche mit drei Karabinern statt, die alle über Zylinderverschlüsse verfügten. Während jedoch die beiden ersten Karabiner Verschlusszylinder mit unterbrochenem Gewinde nach dem System Lindner besaßen, die aber bei den Versuchen schnell verschmauchten und sich daher nur noch schwer bewegen ließen, besaß der dritte Karabiner den bereits im Großherzogtum Baden erfolgreich an der Jägerbüchse M 1863 verwendeten Zylinderverschluss System Terry. Da die Versuche mit diesem dritten Karabiner erfolgreich verlaufen waren, bestellte man nochmals drei geringfügig veränderte Karabiner mit diesem Verschlusssystem, die 1864 nochmals ausgiebigen Versuchen unterzogen wurden, bei denen auch die Reiterei deren Handhabung zu Pferd überprüfte und für gut befand. Noch im selben Jahr ergingen nun Fertigungsaufträge an die Firmen Drechsler in Bärenstein (600 Stück) und Spangenberg & Sauer in Suhl (2000 Stück) zum Preis von jeweils 21 Talern 6 Groschen. Nachdem diese Karabiner übernommen und eingeschossen waren, erfolgte 1865 die Ausgabe derselben an die vier sächsischen Reiterregimenter, mit denen diese ein Jahr später an der Seite Österreichs in den Krieg gegen Preußen zogen.

Der vorliegende Karabiner gehörte laut Truppenstempel als Waffe N°97 zur 2. Eskadron des 2. sächsischen Schweren-Reiter-Regiments.