Sachsen, Infanteriegewehr M 1811 - Wiener Gewehr

Sachsen, Infanteriegewehr M 1811 - Wiener Gewehr
Nummer: 0832 VERKAUFT

Sachsen, Infanteriegewehr M 1811 - Wiener Gewehr

Dies ist eines der seltensten Infanteriegewehre sächsischer Truppen während der napoleonischen Kriege
Nussbaum-Vollschaft mit Backe am Kolben links; Messingbeschläge, diese bestehend aus drei rechtsseitig federarretierten Laufringen, der Vorderring mit zwei Bünden und langer Tülle, speziell geformtem Abzugsbügel, Schlossgegenblech für zwei Schrauben und Kolbenkappe. Steinschloss mit gewölbtem Hahn, gegossener Messingpfanne und im oberen Viertel nach vorne abgekröpfter Batterie. Die Hahnschraube ist im Hahnkorpus versenkt. Rechts unterhalb des Hahns ein kleines Loch in der Schlossplatte, durch welches zum Wechsel des Hahns bei gespanntem Hahn ein Metallstift gesteckt werden konnte, welcher an der Schlossinnenseite die dann gespannte Schlagfeder fixierte. Auf der gesamten Länge runder Lauf mit Standvisier auf dem Schwanzschraubenblatt, Korn auf dem hinteren Bunde des Vorderrings.

Schmiedemarke „AR“ im Rechteck an der Schlossinnenseite, keine weiteren Hersteller- oder Kontrollstempel. Truppenteilsignatur „R MC8 N°9“ auf dem Abzugsbügel.

Gesamtlänge 1.446 mm, Lauflänge 1.063 mm, Schlosslänge152 mm, Kaliber des glatten Laufs 16,5 mm, Gewicht 3.891 g

Im Jahr 1811 hat sich der Gewehrfabrikant Philipp Calnot in Wien zur Lieferung sowohl gebrauchter, auf den Schlachtfeldern vor Wien aufgelesener und reparierter, als auch neuer Gewehre angeboten. Es kam zu einem Kontrakt über die Lieferung von 20.000 gebrauchter Gewehre österreichischer und französischer Art mit Bajonett zu 2 Taler 22 Groschen das Stück und 12.500 neuer Infanteriegewehre zu jeweils 4 Taler. Die Lieferung der neuen Gewehre begann Mitte Juni 1811 und sollte Anfang August beendet sein. Wieviel von den neuen Gewehren tatsächlich geliefert wurden, ist in den Akten leider nicht ersichtlich, doch sind in der Zeit von 16. Juni bis 17. Oktober 1811 insgesamt 33.333 Taler für neue Gewehre gezahlt worden. Diese Summe entspräche in etwa der Lieferung von 8.333. neuen Gewehren 1811.