Hessen-Darmstadt, Gendarmeriepistole 1840

Hessen-Darmstadt, Gendarmeriepistole 1840
Nummer: 0258 RESERVIERT

Hessen-Darmstadt, Gendarmeriepistole 1840

Hessen-Darmstadt, Gendarmeriepistole 1840Hessen-Darmstadt, Gendarmeriepistole 1840Hessen-Darmstadt, Gendarmeriepistole 1840
Sehr rares Pistolenmuster für die Berittenen des Großherzoglich Hessischen Gendarmeriekorps ab 1840

gefertigt in der Gewehrfabrik Pistor in Schmalkalden, entsprechende Signatur "Pistor à Schmalkalden" nur noch schwach kursiv auf dem Schloßblech. Nussbaumvollschaft mit Messingbeschlägen, diese bestehend aus einfachem rechtsseitig federarretiertem Laufring, einteiligem Abzugsbügel mit vorderer und hinterer Verlängerung, Kolbenkappe und s-förmigem, gewölbtem Schlossgegenblech. Steinschloss nach französischer Form M an 9 mit Herzhahn und gegossener Messingpfanne. Runder, am Pulversack seitlich abgeflachter Lauf mit Brandspuren um das Zündloch. Herstellerstempel „B&EWP“ auf dem Schwanzschraubenblatt

Gesamtlänge 355mm, Lauflänge 195mm, Kaliber des glatten Laufs 18,0mm, Gewicht 1085g

Diese in der Steinschlossversion bis heute in nicht einmal einer Handvoll Exemplaren bekannt gewordene Pistole aus Pistor’scher Produktion gehörte zur Ausrüstung der Berittenen des Großherzoglich hessischen Gendarmeriekorps. Diese Feststellung basiert auf der Aussage von Fritz Beck in seiner Geschichte des Großherzoglich Hessischen Gendarmeriekorps, wonach die Berittenen des Großherzoglich Hessischen Gendarmeriekorps in der Formation ab 1822 im Jahr 1840 mit jeweils zwei Pistolen und einem Karabiner aus Schmalkaldener Produktion ausgerüstet wurden. Untermauert wird diese Annahme durch die Tatsache, dass eine weitere, typgleiche Pistole den für großherzoglich hessische Kavallerie-Faustfeuerwaffen der Vorderladerära charakteristischen, großdimensionierten Kolbenbügel aufweist, dessen Haltebolzen quer durch den Kolben gesteckt ist. Die Laufmarkierung weist zwar die beiden Brüder Bernhard und Engelhard Wilhelm Pistor, Inhaber der Gewehrfabrik Schmalkalden als Hersteller der Waffe aus. Doch da Bernhard 1818 und sein Bruder Engelhard Wilhelm 1822 verstorben ist, muss man davon ausgehen, dass dieser Pistolentyp von beider Nachfolger Gustav Wilhelm Pistor, dem letzten Gewehrfabrikanten in Schmalkalden gefertigt wurde.

Vergleiche: Lander, Udo: Spätgeburt, hessische Gendarmeriepistole M 1840, in Deutsches Waffenjournal Heft 10/2013

 

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