Fürstbistum Würzburg & Bamberg, Infanteriegewehr 1784, österreichisches Modell

Fürstbistum Würzburg & Bamberg, Infanteriegewehr 1784, österreichisches Modell
Nummer: 0681 RESERVIERT

Fürstbistum Würzburg & Bamberg, Infanteriegewehr 1784, österreichisches Modell

Fürstbistum Würzburg & Bamberg, Infanteriegewehr 1784, österreichisches ModellFürstbistum Würzburg & Bamberg, Infanteriegewehr 1784, österreichisches ModellFürstbistum Würzburg & Bamberg, Infanteriegewehr 1784, österreichisches Modell
Ein Militärgewehr des ausgehenden 18. Jahrhunderts im hier gezeigten, wirklich hervorragenden Zustand wird nicht jeden Tag offeriert. 
Heller Buchenholz-Vollschaft mit Eisenbeschlägen, diese Bestehend aus doppelbündigem, rechtsseitig federarretiertem Laufring mit großem, 110 mm langem Ladestocktrichter, mittlerem Laufring mit Riemenöse und rechtsseitiger Federarretierung sowie drittem Laufring, einteiligem Abzugsbügel mit zweifach verschraubtem Rückteil und einfach verschraubtem Vorderteil mit Nocken zur Befestigung eines Pfannenleders, leicht s-förmigem, flachem Schlossgegenblech für zwei Schrauben sowie einem Kolbenblech mit 140 mm langer Nase mit Truppenteilsignatur „ H 68 Z“ . Steinschloss mit leicht gebogenem, flachem Schlossblech mit abgeschrägten Kanten und „Stolpe“ hinter dem ebenfalls flachen Schwanenhalshahn. Facettierte Eisenpfanne mit Steg zum Batterielager, Feuerschirm an der Hahnseite und Wasserablaufloch, das Knie der Batteriefeder reicht über die vordere Gewindebohrung der Schlossschraube hinaus. Links vom Hahn das tief in die rotglühende Schlossplatte eingeschlagene Wappen des Fürstbischofs von Würzburg und Bamberg, unter der Batteriefeder der Suhler Stempel „STS über Henne“. Eiserner zylindrischer Ladestock mit Innengewinde zum Aufschrauben eines Kugelziehers. Bajonettwarze – gleichzeitig Korn – an der Laufoberseite.

Gesamtlänge 1513 mm, Lauflänge 1122 mm, Schlosslänge 180 mm, Kaliber des glatten Laufs 18,76 mm, Gewicht 4.939 g

Franz Ludwig Freiherr von Erthal, geboren 1730, war von 1779 bis zu seinem Tod 1795 Fürstbischof der beiden Hochstifte Würzburg und Bamberg.
Zwischen 1729 und 1795 bestanden in Würzburg und Bamberg ein Dragonerregiment und zumeist 3 (Haus-)Infanterieregimenter (blau, rot, grün), zu denen die Kreiskompagnien der 3 Kreisregimenter gleicher Farbe kamen. Diese zusammen waren der Stamm für die im Kriegsfall aufgestellten Feldregimenter. So standen sowohl im Polnischen Erbfolgekrieg wie auch im Siebenjährigen Krieg Würzburger Regimenter unter kaiserlichem Befehl. 1760 wurde „Blau Würzburg“ aufgelöst. 1790 wurde beispielsweise auch ein Regiment Würzburg an die Niederlande und 1800 ein weiteres an England vermietet.
Daneben existierte zwischen 1663 und 1780 eine Fußgarde als unberittene Kreis-Cavallerie!

Die Ausstattung mit Infanteriegewehren ist in den Jahren nach 1784, dem Einführungsjahr des Infanteriegewehrs 1784 in Österreich offensichtlich von dort bezogen worden. Das hier vorgestellte Gewehr mit der bestens erhaltenen fürstbischöflichen Wappendarstellung am Schloss ist bis heute das Einzige bekannt gewordene Stück des fürstbischöflich Würzburger Militärs im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts.. Der Truppenstempel an der Nase des Kolbenblechs H 68 Z dürfte der Waffe N°68 des 2. (Z).Haus-Regiments zuzuordnen sein.