Hessen-Nassau, Kavalleriepistole 1807

Hessen-Nassau, Kavalleriepistole 1807
Nummer: 0776 RESERVIERT

Hessen-Nassau, Kavalleriepistole 1807

Hessen-Nassau, Kavalleriepistole 1807Hessen-Nassau, Kavalleriepistole 1807Hessen-Nassau, Kavalleriepistole 1807
Über die Waffenausrüstung des nassauischen Kontingents ist nur sehr wenig bekannt. Die hier angebotene Pistole aus niederländischer Fertigung dürfte einem Offizier aus H.-Nassau gehört haben.
Nussbaum-Halbschaft mit Messingbeschlägen, diese bestehend aus Kolbenkappe mit seitlich angedeuteten Sporen, einteiligem Abzugsbügel, typisch niederländischem Schlossgegenblech und doppelbündigem, rechtsseitig federarretiertem Laufring. Auf der ganzen Länge runder Lauf mit seitlichen Abflachungen am Pulversack. Keine Visierung. Steinschloss mit flachem, an den Kanten abgeschrägtem Schlossblech mit entsprechendem Schwanenhalshahn und eiserner Pfanne, diese mit Verbindungsarm zum Batterielager. Der Fuß der Batterie nach oben gebogen; an der Schlagfläche war nach starkem Gebrauch eine zweite Lage aufgelötet worden, die aber heute fehlt. Schmiedemarke "FVK" im Rechteck an der Schlossinnenseite. Keine weiteren Stempel oder Marken. Regelrechte Schlossfunktion.
 
Gesamtlänge 396 mm, Lauflänge 230 mm, Schlosslänge 130 mm, Kaliber des glatten Laufs 17,11 mm, Gewicht   1.163 g
Die Zuschreibung der mit Sicherheit in den Niederlanden gefertigten Pistole zu H.-Nassau erfolgt deswegen, weil in den Niederlanden ein solcher Pistolentyp nach Auskunft des Militärmuseums in Delft niemals normiert war, hingegen die Pistole mit ihrem Halbschaft, der typischen Kolbenkappe und dem Laufring starke Übereinstimmungen mit der in Nassau geführten Pistole M1807 aufweist. Die Distanz zwischen den Niederlanden und Nassau war nur sehr gering  und dynastische Verbindungen dorthin bestanden seit Jahrhunderten, sodass eine Waffenbeschaffung von dort durchaus im Bereich des Möglichen lag.